Jeder Katzenbesitzer kennt diesen Blick: Die tiefen, fragenden Augen, die einen beim Öffnen einer Dose beobachten. “Ist das wirklich das Beste für mich?”, scheinen sie zu fragen, während du das übliche Nassfutter in ihren Napf gibst. Bei meiner Suche nach Antworten bin ich über das Barfen gestolpert – eine Ernährungsform, die verspricht, Katzen zurück zu ihren natürlichen Wurzeln zu führen. Doch wie bei jeder Veränderung tauchen Fragen auf: Ist rohes Futter wirklich sicher? Wie steht es um die Nährstoffbalance? Begleitet mich auf dieser Entdeckungsreise, auf der wir Mythen aufdecken, uns Quellen ansehen und vielleicht sogar das Geheimnis um das perfekte Katzenmenü lüften.
Kurze Einführung in das Konzept des Barfens bei Katzen
Das Barfen, kurz für “Biologically Appropriate Raw Food”, gewinnt unter Katzenbesitzern immer mehr an Beliebtheit. Diese Ernährungsform setzt auf rohe, unverarbeitete Zutaten, die eine katzenartgerechte Nahrung imitieren sollen. Der Trend, Haustiere wie Katzen mit rohem Fleisch, Knochen und Organen zu füttern, speist sich aus dem Wunsch, zurück zu einer natürlicheren, artgerechteren Ernährung zu finden. Eine Studie von Petrescu et al. (2023) (5) hebt hervor, dass immer mehr Tierhalter ihre Haustiere als Familienmitglieder betrachten und daher ein verstärktes Bewusstsein für deren Ernährungsbedürfnisse entwickeln. Dies führt zur Suche nach alternativen Ernährungsformen wie dem Barfen, die versprechen, besser auf die natürlichen Bedürfnisse von Katzen abgestimmt zu sein.
Steigende Beliebtheit und die Gründe dafür
Die zunehmende Popularität des Barfens lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Dazu zählen unter anderem Unzufriedenheit mit kommerziellem Futter, die Annahme, dass eine rohe Ernährung gesundheitliche Vorteile bietet, und der Wunsch, Katzen eine Diät zu bieten, die ihrer natürlichen Ernährung ähnelt. Laut der Studie von Petrescu et al. (5) werden die Qualität und der Nährstoffgehalt des Futters als wesentliche Aspekte bei der Auswahl der Tiernahrung betrachtet, was viele Katzenbesitzer dazu bewegt, sich für das Barfen zu entscheiden.
Was ist Barfen?
Barfen basiert auf der Idee, Katzen eine Ernährung zu bieten, die reich an rohem Fleisch, Knochen, Organen und gelegentlich auch an Ergänzungsfuttermitteln ist, um eine ausgewogene Nährstoffzufuhr zu gewährleisten. Diese Ernährungsweise soll die in der Wildnis vorkommende Nahrung nachahmen und so eine optimale Gesundheit und Vitalität der Katze fördern.
Vorteile des Barfens für Katzen
Natürliche Ernährung: Zurück zu den Wurzeln
In der Welt der Katzenernährung gewinnt das Barfen, angelehnt an die ursprüngliche Ernährungsweise der wilden Verwandten unserer Hauskatzen, zunehmend an Beliebtheit. Główny et al. (2024) (4) betonen, dass eine rohe, fleischbasierte Diät die natürliche Ernährung unserer pelzigen Gefährten am besten widerspiegelt, indem sie unverarbeitetes Fleisch ohne Zusatz von Zucker, Konservierungsmitteln oder Stabilisatoren bereitstellt. Diese “Rückkehr zur Natur” bietet eine Ernährungsform, die frei von den oft kritisierten Zusatzstoffen kommerzieller Futtermittel ist.
Hohe Verdaulichkeit: Gut für den Bauch
Ein weiterer Vorteil, den Główny et al. (2024)(4) hervorheben, ist die hohe Verdaulichkeit von rohen Fleischdiäten im Vergleich zu herkömmlichem Trocken- oder Nassfutter. Der Verarbeitungsprozess bei der Herstellung konventioneller Futtermittel kann dazu führen, dass Proteine denaturiert werden und somit ihre biologische Wertigkeit verlieren. Rohe Diäten hingegen bewahren die natürliche Struktur der Nährstoffe und ermöglichen eine effizientere Nutzung durch den Körper der Katze.
Stärkung des Immunsystems
Interessanterweise weisen Główny et al. (2024) (4) auch darauf hin, dass eine Ernährung mit rohem Fleisch das Immunsystem der Katze positiv beeinflussen kann. Studien zeigen, dass Katzen, die rohes Fleisch fressen, eine Reduktion in der Expression pro-entzündlicher Zytokingene aufweisen, was auf eine Verringerung chronischer Entzündungszustände hindeutet. Dies unterstreicht die Rolle einer natürlichen Ernährung bei der Förderung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens unserer Katzen.
Weniger Allergien und Futterunverträglichkeiten
Die Studie von Tuska-Szalay et al. (2024) (2) und Petrescu et al. (2023) (5) legen nahe, dass die Umstellung auf eine rohe Diät zu einer Verringerung von Allergien und Futterunverträglichkeiten führen kann. Durch die Eliminierung von künstlichen Zusätzen und potenziellen Allergenen kann das Barfen dabei helfen, das Auftreten von Hautproblemen und Verdauungsstörungen zu reduzieren.
Förderung eines gesunden Fellzustands
Ein glänzendes Fell ist oft ein Zeichen guter Gesundheit. Die natürlichen Fette und Öle in rohem Fleisch tragen zu einem gesunden und glänzenden Fell bei. Dies spiegelt sich in den Beobachtungen von Katzenhaltern wider, die eine Verbesserung des Fellzustands ihrer Katzen nach der Umstellung auf Barf berichten.
Risiken und Herausforderungen des Barfens
Bakterielle und parasitäre Kontamination: Ein verborgenes Risiko
Wenn du deiner Katze rohes Fleisch fütterst, besteht immer das Risiko, dass dieses mit Bakterien, Parasiten oder Viren kontaminiert ist. Główny et al. (2024) (4) haben darauf hingewiesen, dass rohes Fleisch Krankheitserreger wie Salmonella spp. oder Campylobacter spp. enthalten kann. Diese sind nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit deiner Katze, sondern auch für dich und deine Familie, besonders wenn ihr das rohe Fleisch anfasst und vorbereitet. Tuska-Szalay et al. (2024) (2) fügen hinzu, dass rohe Diäten auch zur Verbreitung von Parasiten wie Neospora caninum und Toxoplasma gondii beitragen können, die schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen können.
Nährstoffungleichgewicht: Die Schwierigkeit der Balance
Ein weiteres Risiko beim Barfen ist das mögliche Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung. Główny et al. (2024) (4) betonen, wie wichtig eine spezifische Kalzium-Phosphor-Balance, besonders für wachsende Tiere, ist – etwas, das in rohen Fleischdiäten oft fehlt. Bei Katzen ist zudem die Überwachung des Taurinspiegels entscheidend, da ein Mangel ernste gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann. Eine unausgewogene rohe Fleischdiät kann auch die Spermaqualität bei männlichen Tieren beeinträchtigen und den Östruszyklus bei weiblichen Tieren stören, vor allem wegen der Hyperthyreose durch die Aufnahme von exogenem Schilddrüsenhormon, was passieren kann, wenn du Fleisch fütterst, das Schilddrüsengewebe enthält.
Knochen und Fremdkörper: Ein zweischneidiges Schwert
Obwohl Knochen eine natürliche Kalziumquelle sind, können sie laut Główny et al. (2024)(4) sowohl Zahnfrakturen verursachen als auch zu Fremdkörpern in der Speiseröhre oder im Darmtrakt deiner Katze werden. Es besteht auch das Risiko einer Darmperforation durch scharfe Knochenfragmente.
Fettgehalt: Ein Balanceakt
Ein hoher Fettgehalt im Futter kann zwar zu einem glänzenden Fell führen, aber auch Übergewicht, leichte Verdauungsprobleme oder sogar Pankreatitis verursachen, wie Główny et al. (2024) (4) hervorheben.
Taurinmangel: Eine spezifische Gefahr für Katzen
Besonders wichtig ist der Taurinspiegel, da Katzen, im Gegensatz zu Hunden, Taurin nicht selbst herstellen können und auf dessen Zufuhr durch die Nahrung angewiesen sind. Ein Mangel kann zu schweren Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Herzkrankheiten und Sehstörungen.
Diese Risiken zeigen, wie wichtig eine sorgfältige Planung und Überwachung bei der Fütterung deiner Katze mit einer rohen Diät ist. Eine ausgewogene Ernährung, die alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Verhältnissen liefert, ist entscheidend. Es ist ratsam, sich vor der Umstellung auf Barf von einem Tierernährungsspezialisten oder Tierarzt beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass die Diät den individuellen Bedürfnissen deiner Katze entspricht und gesundheitliche Risiken minimiert werden.
So gelingt dir der Einstieg ins Barfen – Eine praktische Anleitung
Schritt 1: Langsam und geduldig umstellen
Dein Tiger mag es nicht, von heute auf morgen auf eine komplett neue Diät gesetzt zu werden. Starte damit, etwa 10% seines gewohnten Futters durch rohes Fleisch zu ersetzen. Steigere diesen Anteil über zwei Wochen hinweg langsam. Diese Methode hilft seinem Verdauungssystem, sich anzupassen, ohne Überlastung oder Unverträglichkeiten.
Schritt 2: Achte auf die Zutatenqualität
Dein Fellfreund verdient nur das Beste! Achte darauf, Fleisch von hoher Qualität zu besorgen, am besten von vertrauenswürdigen Quellen oder Bio-Metzgern. Nicht nur das Muskelfleisch zählt – auch Knochen (oder ein Kalziumzusatz), Organfleisch und ein Hauch von püriertem Gemüse sind Teil des perfekten BARF-Menüs. Denk daran, Qualität zahlt sich aus und mindert das Risiko von unerwünschten “Überraschungen” im Futter.
Schritt 3: Die Nährstoffbalance ist das A und O
Bei einer BARF-Diät ist es essenziell, das richtige Gleichgewicht der Nährstoffe zu finden. Insbesondere das Kalzium-Phosphor-Verhältnis muss stimmen, um die Knochen deines Lieblings stark zu halten. Essentielle Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente dürfen nicht fehlen. Ein Besuch beim Ernährungsspezialisten für Haustiere kann Gold wert sein, um individuelle Bedürfnisse perfekt zu adressieren.
Schritt 4: Immer ein Auge auf die Gesundheit werfen
Behalte die Gesundheit deiner Katze immer im Blick. Änderungen im Appetit, im Stuhlgang oder im Fell können Hinweise darauf geben, wie gut die BARF-Diät ankommt. Sollten sich unerwünschte Veränderungen zeigen, zögere nicht, den Plan anzupassen oder einen Experten um Rat zu fragen.
Schritt 5: Hygiene ist das halbe Leben
Rohes Fleisch kann ein Tummelplatz für Bakterien sein. Sorge daher für eine akribische Sauberkeit bei der Zubereitung. Utensilien, Arbeitsflächen und natürlich deine Hände – alles muss nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich gereinigt werden. Und vergiss nicht: Bis zur Fütterung gehört das Fleisch in den Kühlschrank oder Gefrierer, um Bakterienwachstum zu verhindern.
Mit dieser detaillierten Anleitung, einem sorgfältigen Auge und der richtigen Beratung machst du die Ernährungsumstellung für deinen vierbeinigen Freund zum Erfolg. Ernährst du deinen Tiger schon mit BARF oder überlegst du noch? Teile deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren!
Der Baukasten für eine ausgewogene Barf-Ernährung deiner Katze
Der genaue Aufbau einer Barf-Mahlzeit für deine Katze
Beim Zusammenstellen einer Barf-Mahlzeit für deine Katze gilt es, das richtige Gleichgewicht zwischen Fleisch, Gemüse und Knochen zu finden, um alle Nährstoffbedürfnisse zu decken. Hier ist eine Richtlinie, wie du eine ausgewogene Mahlzeit aufbaust:
Grundzutaten einer Barf-Mahlzeit:
- Fleisch: Etwa 80-85% der Mahlzeit sollten aus rohem Fleisch bestehen. Hierzu zählen Muskelfleisch, Herz (als Muskel betrachtet) und bis zu 5% Leber als Organfleisch. Die Vielfalt ist wichtig, also wechsle regelmäßig zwischen Huhn, Rind, Pute und anderen Fleischsorten.
- Gemüse: Ca. 5-10% der Mahlzeit können aus püriertem Gemüse bestehen. Dabei solltest du leicht verdauliche Gemüsesorten wie Karotten, Zucchini oder Kürbis wählen, die gekocht und dann püriert werden, um die Aufnahme der Nährstoffe zu erleichtern.
- Knochen: Rund 10-15% der Mahlzeit sollten rohe, fleischige Knochen sein. Kleine, weiche Knochen wie Hühnerhälse oder Wachtelknochen sind besonders gut geeignet. Sie versorgen deine Katze mit dem notwendigen Kalzium und fördern die Zahngesundheit durch das natürliche Kauen.
Wann und welche Sorten?
- Fleischwechsel: Variiere die Fleischsorten täglich oder wöchentlich, um eine einseitige Ernährung zu vermeiden und sicherzustellen, dass deine Katze ein breites Spektrum an Nährstoffen erhält.
- Gemüseauswahl: Biete das Gemüse in einer rotierenden Auswahl an, um verschiedene Vitamine und Mineralstoffe einzubringen. Beachte, dass das Gemüse immer gekocht und püriert sein sollte, da Katzen rohes Gemüse nicht gut verdauen können.
- Knochenplanung: Fleischige Knochen können täglich oder mehrmals pro Woche gegeben werden, abhängig vom Gesamtanteil der Knochen in der Diät. Achte darauf, Knochen zu wählen, die der Größe deiner Katze entsprechen, um das Risiko von Erstickungsgefahren zu minimieren.
Fleischsorten: Das Herzstück der Barf-Diät
Das A und O einer jeden Barf-Mahlzeit ist natürlich das Fleisch. Deine Katze ist ein kleiner Raubtier, und ihr Körper sehnt sich nach proteinreichem Futter. Hervorragend geeignet sind:
- Huhn: Leicht verdaulich und meist gut akzeptiert.
- Rind: Reich an Eisen und Zink, aber etwas schwerer verdaulich.
- Pute: Eine gute Alternative zum Huhn, ebenfalls leicht verdaulich.
- Lamm: Für Abwechslung im Speiseplan, sollte jedoch wegen des höheren Fettgehalts nur gelegentlich gefüttert werden.
- Kaninchen: Sehr naturnah und meist gut verträglich.
Vergiss nicht, dass Abwechslung wichtig ist, um alle Nährstoffbedürfnisse deiner Katze zu decken. Achte darauf, auch Fisch gelegentlich einzubinden, um für eine ausgewogene Omega-3- und Omega-6-Fettsäurenzufuhr zu sorgen.
Gemüsesorten: Ein bisschen Grün muss sein
Auch wenn Katzen Fleischfresser sind, kann ein kleiner Anteil Gemüse im Barf-Plan nicht schaden. Es liefert essenzielle Vitamine und Mineralstoffe und unterstützt die Verdauung:
- Karotten: Gekocht und püriert ein guter Vitaminlieferant.
- Zucchini: Auch gekocht und püriert, für eine sanfte Ballaststoffquelle.
- Kürbis: Besonders gut für die Verdauung.
- Brokkoli: In sehr kleinen Mengen, gekocht und püriert, kann er für Abwechslung sorgen.
Erinnere dich daran, dass Gemüse niemals den Hauptteil der Mahlzeit ausmachen sollte. Ein kleiner Anteil von etwa 5-10% ist völlig ausreichend.
Knochen: Ein knochenhartes Thema
Knochen sind essentiell für eine natürliche Kalziumversorgung. Sie sollten etwa 10-15% der Barf-Mahlzeit ausmachen. Ideal sind:
- Hühnerhälse: Leicht zu kauen und reich an Kalzium.
- Kaninchenknochen: Weich und sicher für den Einstieg ins Barfen.
- Wachtelknochen: Klein und leicht verdaulich, ideal für kleinere Katzen.
Achtung: Gekochte Knochen sind ein absolutes Tabu! Sie können splittern und zu schweren Verletzungen im Verdauungstrakt führen. Stelle sicher, dass die Knochen immer roh verfüttert werden.
Ein Beispiel für eine Barf-Mahlzeit:
Für eine Katze, die täglich 200g frisst, könnte eine typische Mahlzeit folgendermaßen aussehen:
- 170g rohes Fleisch, variierend zwischen Muskelfleisch und Herz, mit gelegentlicher Zugabe von Leber.
- 10-20g püriertes Gemüse, wie etwa Kürbis oder Karotten.
- 20-30g rohe, fleischige Knochen wie Hühnerhälse.
Mit diesem Leitfaden kannst du sicherstellen, dass deine Katze eine ausgewogene und nährstoffreiche Barf-Diät genießt, die nicht nur ihren Gaumen erfreut, sondern auch ihre Gesundheit fördert.
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Was könnte gefährlich sein?
- Gekochte Knochen: Wie erwähnt, können sie splittern und innere Verletzungen verursachen.
- Große Knochenstücke: Können zu Erstickungsgefahren werden oder im Magen-Darm-Trakt stecken bleiben.
- Zwiebeln und Knoblauch: Auch in kleinen Mengen toxisch für Katzen.
- Roher Fisch: Kann Thiaminase enthalten, was zum Abbau von Vitamin B1 führt. Sollte nur in Maßen gefüttert werden.
Mit diesen Bausteinen und Vorsichtsmaßnahmen bist du gut ausgerüstet, um deiner Katze eine ausgewogene und sichere Barf-Diät zu bieten. Es lohnt sich, den Speiseplan deiner Katze sorgfältig zu planen und bei Unsicherheiten professionellen Rat einzuholen. So stellst du sicher, dass dein pelziger Freund alle Nährstoffe bekommt, die er braucht, um gesund und glücklich zu sein.
Wichtige Zusätze für die Barf-Ernährung deiner Katze
Lachsöl: Ein Schub fürs Immunsystem
Lachsöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt sind und das Immunsystem stärken können. Ein paar Tropfen Lachsöl über das rohe Fleisch deiner Katze können nicht nur für ein glänzendes Fell sorgen, sondern auch die Herzgesundheit und die kognitive Funktion unterstützen. Beginne mit einer kleinen Menge und passe diese gegebenenfalls an, um die optimale Dosis für deine Katze zu finden.
Kokosöl: Für Energie und Schutz
Kokosöl kann in kleinen Mengen ebenfalls vorteilhaft sein. Es ist reich an mittelkettigen Triglyceriden, die als schnelle Energiequelle dienen können und zudem antibakterielle sowie antifungale Eigenschaften besitzen. Ein viertel Teelöffel für eine große Katze kann bereits ausreichend sein. Beachte jedoch, dass Kokosöl in zu großen Mengen zu Durchfall führen kann.
Knochenmehl: Eine Alternative zu rohen Knochen
Wenn du Bedenken hast, deiner Katze rohe Knochen zu füttern, oder wenn sie diese nicht verträgt, kann Knochenmehl eine gute Alternative sein. Es versorgt deine Katze mit dem benötigten Kalzium. Achte darauf, ein Produkt zu wählen, das speziell für die Tierernährung hergestellt wurde, um eine angemessene und sichere Kalziumquelle zu gewährleisten.
Taurin: Ein Muss für jede Katze
Taurin ist eine essentielle Aminosäure, die Katzen nicht selbst herstellen können. Ein Mangel kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herzkrankheiten und Sehstörungen. Da Taurin beim Kochen zerstört wird, ist es besonders wichtig, bei einer rohen Ernährung auf eine ausreichende Zufuhr zu achten. Taurin-Supplemente können hier Abhilfe schaffen. Die empfohlene Menge liegt bei etwa 250-500 mg Taurin pro Tag für eine ausgewachsene Katze, aber es ist ratsam, dies mit einem Tierarzt oder Ernährungsspezialisten abzustimmen.
Barf Rezepte für den Einstieg
Geflügel-Menü
- Muskelfleisch vom Hähnchen
- Hühnermagen
- Hühnerherzen und -leber
- Gewolfte Hühnerhälse
- Gequollene Flohsamenschalen
- Ein Schluck Wasser
- Etwas Hühnerfett
Rindfleisch-Menü
- Rindfleisch (Muskelfleisch, gut durchwachsen)
- Innereienmix vom Rind (Leber, Herz, Nieren, Milz)
- Lachsöl
- Fein geriebene Gurke inkl. Gurkenwasser
- Gemahlene Eierschalen
Lachsforellen-Menü
- Ganz gewolfte Lachsforelle
- Lachsöl
- Fein geraspelte Karotte
Lamm-Menü
- Lamm-Muskelfleisch (klein geschnitten mit gutem Fettanteil)
- Lamm-Innereienmix (Leber, Nieren, Milz, Herz)
- Pürierter Blattsalat
- Ein extra Schluck Wasser
- Gewolfte Lammrippen
- Leinöl
Diese Rezepte bieten eine gute Grundlage für eine ausgewogene und artgerechte Ernährung deiner Katze. Denk daran, dass die genauen Mengen und die Häufigkeit der Fütterung je nach den individuellen Bedürfnissen deiner Katze variieren können. Es ist auch wichtig, die Rezepte mit weiteren Nährstoffen und notwendigen Supplements zu ergänzen, um sicherzustellen, dass deine Katze alle lebenswichtigen Vitamine und Mineralien erhält.
Eine Alternative: Convenience-Barf
Convenience-Barf ist deine Rettung, wenn du für deine Samtpfote das Beste willst, aber Zeit und Muße für die klassische Barf-Zubereitung fehlen. Diese praktischen, vorgefertigten Mahlzeiten sind wie maßgeschneiderte Anzüge für die Ernährungsbedürfnisse deiner Katze – ausgewogen, nährstoffreich und ohne den Stress des Selbstmischens. Sie sind die perfekte Brücke zwischen der Natürlichkeit des Barfens und dem modernen, oft hektischen Alltag. Einfach aus dem Kühlschrank nehmen, auftauen lassen und servieren – so bleibt mehr Zeit für Kuschelstunden mit deiner Katze, während sie sich trotzdem über eine artgerechte Mahlzeit freuen kann.
Die Vorteile von Convenience-Barf umfassen vor allem die enorme Zeitersparnis und den Komfort für Katzenbesitzer, die eine gesunde, artgerechte Ernährung für ihre Lieblinge wünschen, ohne die Mühe des täglichen Zubereitens. Diese Fertigmahlzeiten sind ausgewogen und auf die Bedürfnisse der Katzen abgestimmt, was das Risiko von Nährstoffmängeln minimiert.
Auf der anderen Seite stehen die Nachteile von Convenience-Barf, die sich hauptsächlich in den höheren Kosten im Vergleich zur selbst zusammengestellten Rohfütterung und der geringeren Kontrolle über die genauen Inhaltsstoffe widerspiegeln. Zudem könnte die begrenzte Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Komponenten für manche Katzen auf Dauer eintönig werden.
Fazit
Das Barfen ist eine wunderbare Möglichkeit, deine Katze artgerecht und gesund zu ernähren, erfordert aber Engagement und Wissen. Hoffentlich hat dieser Beitrag einige deiner Fragen beantwortet und dir die Zuversicht gegeben, dass Barfen, ob traditionell oder als Convenience-Option, eine bereichernde Erfahrung für dich und deine Katze sein kann. Erinnere dich, jede Katze ist einzigartig, und was für eine funktioniert, mag für eine andere nicht ideal sein. Die Reise des Barfens ist eine Entdeckungstour, die euch noch näher zusammenbringen kann.
Häufig gestellte Fragen
Ist Barf für jede Katze geeignet?
Nicht jede Katze ist ein idealer Kandidat für Barf. Während viele Katzen von einer rohen Diät profitieren können, sollten Besitzer von immungeschwächten, älteren oder sehr jungen Katzen eine individuelle Beratung in Betracht ziehen.
Wie viel und wie oft sollte ich meine Katze barfen?
Eine allgemeine Faustregel besagt, dass Katzen täglich etwa 2-4% ihres Körpergewichts an Futter erhalten sollten, aufgeteilt in zwei Mahlzeiten. Die genaue Menge variiert je nach Alter, Gewicht und Aktivitätsniveau der Katze.
Wie sorge ich für eine ausgewogene Ernährung?
Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, sollte das Barf-Menü aus einer Kombination von Muskelfleisch, Organen und Knochen bestehen, ergänzt durch wichtige Supplemente wie Taurin, um den spezifischen Nährstoffbedarf der Katze zu decken.
Was tun, wenn meine Katze das Barf-Futter nicht annimmt?
Beginne mit einer langsamen Einführung, indem du Barf-Futter zunächst unter das gewohnte Futter mischst. Geduld und das Ausprobieren verschiedener Fleischsorten können hilfreich sein, um die Akzeptanz deiner Katze zu erhöhen.
Quellen
- Raw meat-based diet (BARF) in dogs and cats nutrition (2019) by D Brozić et al. – Mehr erfahren
- Parasitological and molecular investigation of consequences of raw meat feeding (BARF) in dogs and cats: implications for other pets living nearby (2024) by B Tuska-Szalay et al. – Mehr erfahren
- Raw feeding-BARF for dogs and cats-Part I: digestive physiology (2019) by N Paßlack and J Zentek – Mehr erfahren
- Raw diets for dogs and cats: Potential health benefits and threats (2024) by D Główny et al. – Mehr erfahren
- Commercial and natural dog and cat food: Studying the benefits and inconveniences of using current types of feed (2023) by S Petrescu et al. – Mehr erfahren